Leading others - Be an influencer

Martin Geppert • 10. Juli 2025

Leading Others - Be an influencer

Wie kann ich als Führungskraft Einfluss auf andere nehmen?

Die Anforderungen an Führungskräfte haben sich ziemlich verändert. Neben fachlichen Kompetenzen rücken Selbstführung, emotionale Intelligenz und strategisches Denken immer mehr in den Fokus. Der Dreiklang „Leading Yourself, Leading Others, Leading Business“ bildet die Grundlage für moderne und ganzheitliche Führung, für nachhaltigen Erfolg.
 

Wir können Menschen nicht verändern, denn üblicherweise tun Menschen das was sie wollen und für Richtig halten. Wir können als Führungskräfte nur versuchen sie zu beeinflussen...


Hier sind einige Ansätze, die Ihnen helfen können:

  • Vorbildfunktion: Seien Sie ein Beispiel für Ihr Team, indem Sie Integrität und Engagement zeigen.
  • Kommunikation: Fördern Sie eine offene und transparente Kommunikation, um Vertrauen aufzubauen.
  • Empathie: Zeigen Sie Verständnis für die Bedürfnisse und Sorgen Ihrer Mitarbeiter.
  • Motivation: Inspirieren Sie Ihr Team, indem Sie deren Stärken erkennen und fördern.
  • Feedback geben: Geben Sie regelmäßig konstruktives Feedback, um das Wachstum zu unterstützen.


Klingt erst mal einleuchtend und einfach?

Hier noch einige (vielleicht provokante) Gedanken, inspiriert aus meinen Lieblingsbüchern zum Thema Leadership:


Als Führungskraft hast du genau zwei Aufgaben:

1. Reduzierung von Komplexität

  • Um andere zu führen, ist es wichtig, Komplexität zu reduzieren. Dies bedeutet, klare und verständliche Anweisungen zu geben, die den Menschen helfen, ihre Aufgaben effektiv zu erfüllen.
  • Durch die Vereinfachung von Prozessen und die Eliminierung unnötiger Schritte können Führungskräfte die Effizienz und das Engagement ihrer Teammitglieder steigern.
  • Die Förderung einer offenen Kommunikation und das Bereitstellen von Ressourcen sind ebenfalls entscheidend, um ein unterstützendes Umfeld zu schaffen, in dem andere erfolgreich führen können.


Letztendlich geht es darum, Randbedingungen, Regeln und Leitplanken so zu stellen, dass das Team möglichst effizient und reibungslos arbeiten kann.


2. Beziehungsmanagement

Beziehungsmanagement ist grundlegend für eine effektive Führung. Es ermöglicht Führungskräften, Teams sowie Mitarbeitende ins Miteinander zu bringen und damit Reibung zu minimieren. Eine konstruktive Kommunikation auf Augenhöhe ist entscheidend, um Vertrauen und Respekt zu etablieren.


  • Im Prozess des Leading Others ist es wichtig, Coaching und Mentoring einzusetzen, um die Mitarbeiterentwicklung voranzutreiben. Führungskräfte müssen die Kompetenz besitzen, Entscheidungen zu treffen und situativ zu handeln, um den unterschiedlichen Anforderungen gerecht zu werden.
  • Eine Führungspersönlichkeit sollte in der Lage sein, Beziehungen zwischen Mitarbeitern und Teams zu managen, um ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das Innovation und Agilität fördert. Dies beinhaltet das Verständnis dafür, wie unterschiedliche Persönlichkeiten und Arbeitsstile interagieren und zusammenarbeiten können. Führungskräfte müssen auch die Dynamik zwischen den Teammitgliedern beobachten und gegebenenfalls intervenieren, um die Teamdynamik zu verbessern.
  • Ein Mindset, das auf Selbstführung und Teamführung fokussiert ist, unterstützt nicht nur die Transformation innerhalb der Organisation, sondern auch die Entwicklung von Beziehungen zwischen Kollegen. Führungskräfte sollten ihre Verantwortlichkeiten klar definieren und darauf achten, wie diese in den Beziehungen zu anderen Teammitgliedern wahrgenommen werden, um die Unternehmensziele zu erreichen.
  • In vielen Organisationen ist es wichtig, eine Führungskultur zu etablieren, die auf partizipativem und teilnehmenden Führen basiert. Dies erfordert ein aktives Management der Beziehungen zwischen Führungskräften und Mitarbeitern sowie zwischen den Mitarbeitern selbst. Ein solcher Ansatz fördert die Konfliktlösung und trägt zur Organisationsentwicklung bei.
  • Schließlich ist es wichtig, Erfolge zu feiern und Teams und Mitarbeitenden Anerkennung zu zeigen, um die Motivation und das Engagement kontinuierlich zu steigern.


Welche Tools habe ich dafür zur Verfügung?

„Kommunikation ist nicht ein Aspekt von Führung – sie ist Führung.“
(Bodo Janssen, „Das neue Führen“, Gabal Verlag)

In seinem Ansatz macht Janssen sehr deutlich, dass Führung ohne bewusste, achtsame und wertschätzende Kommunikation nicht möglich ist. Er beschreibt Kommunikation nicht nur als Werkzeug, sondern als den zentralen Ausdruck von Haltung und Beziehungsgestaltung zwischen Führungskraft und Mitarbeitenden. Menschen tun für gewöhnlich das was sie wollen, nicht das was du möchtest. Sie folgen deinen Gedanken nicht weil du ihnen Ziele gibst, oder KPIs einführst. Die einzige Möglichkeit, sie dazu zu bewegen dir zu folgen ist mit ihnen zu reden....


„Führung geschieht in der Begegnung – nicht in der Anweisung.“
(Bodo Janssen, „Das neue Führen“, Gabal Verlag)

Er betont damit, dass echte Führung nur dann wirksam wird, wenn sie auf einer authentischen Beziehung basiert. Es geht nicht um Hierarchie oder Kontrolle, sondern um echtes Interesse am Menschen, um Präsenz und Dialog auf Augenhöhe.

In Janssens Führungsverständnis ist die Qualität der Begegnung entscheidend – nur wer sich wirklich auf sein Gegenüber einlässt, kann führen im Sinne von Entwicklung, Vertrauen und gemeinsamer Ausrichtung.


Bücher, die mich inspiriert haben:

  • Ruth Seliger, das Dschungelbuch der Führung
  • Bodo Janssen, Das neue Führen
  • Esther und Johannes Narbeshuber, Mindful Leader







von Martin Geppert 17. November 2025
Einleitung Führung in Zeiten ständiger Veränderung verlangt heute mehr als Strategien, Tools und KPI-Management. Entscheidend ist, wie bewusst Führungskräfte handeln – nicht nur, was sie tun. Achtsamkeit wird dabei oft als „weiches Thema“ missverstanden, als Ruheinsel im Sturm. Doch Forschung und Praxis zeigen: Achtsamkeit ist kein Soft Skill – sie ist ein Performance-Faktor. Sie verbessert Konzentration, emotionale Stabilität, Entscheidungsqualität und Teamresilienz – und damit genau das, was moderne Führung braucht. 1. Was achtsame Führung ausmacht Achtsame Führung bedeutet, Präsenz und Bewusstheit in den Führungsalltag zu integrieren. Sie beruht auf drei Kernkompetenzen: Selbstwahrnehmung: Zu erkennen, was in mir vorgeht – Gedanken, Emotionen, Impulse – bevor ich handle. Das schafft Wahlfreiheit statt Reaktivität. Selbstregulation: Bewusst innezuhalten, anstatt automatisch zu reagieren. So wird aus Stressresonanz gezieltes Handeln. Beziehungsbewusstsein: Den anderen wirklich wahrzunehmen – mit Empathie, Offenheit und Präsenz. Führung ist Beziehung, und Beziehung entsteht nur in Bewusstheit. Achtsame Führung beginnt also nicht beim Team, sondern bei der inneren Haltung. Und genau diese Haltung beeinflusst messbar die Leistung ganzer Organisationen. 2. Studienlage – warum Achtsamkeit messbare Effekte hat Die wissenschaftliche Evidenz für Achtsamkeit in der Führung ist mittlerweile solide: Harvard Business Review (2019): Führungskräfte mit regelmäßiger Achtsamkeitspraxis zeigten 31 % höhere emotionale Regulation, 28 % bessere Entscheidungsqualität und 34 % weniger Burn-out-Anzeichen. INSEAD-Studie (2018): Teams, deren Leader Achtsamkeit trainierten, berichteten von 23 % mehr psychologischer Sicherheit – ein entscheidender Faktor für Innovation und Zusammenarbeit. Google „Search Inside Yourself“ Programm: Nach acht Wochen Achtsamkeitstraining stieg die Selbstwahrnehmung signifikant, Konflikte gingen zurück, Fokus und Zufriedenheit nahmen zu. Neurobiologisch: MRT-Studien zeigen, dass Achtsamkeit die Amygdala-Aktivität reduziert (Stresszentrum) und den präfrontalen Kortex stärkt (Sitz von Fokus, Selbststeuerung und Empathie). Fazit: Achtsamkeit ist kein „Nice to Have“, sondern ein messbarer Hebel für kognitive, emotionale und soziale Leistungsfähigkeit. 3. Praxisbeispiele – wie Achtsamkeit Führung verändert Beispiel 1: Entscheidungskompetenz unter Druck Eine Bereichsleiterin in einem Logistikunternehmen berichtet, dass sie vor wichtigen Entscheidungen mittlerweile bewusst innehält – zwei Atemzüge, ein Moment Klarheit. „Früher habe ich aus Stress entschieden. Heute erkenne ich, wann mein Körper auf Alarm steht – und kann dann bewusst denken.“ Ergebnis: weniger Fehlentscheidungen, klarere Kommunikation. Beispiel 2: Achtsame Meetings Ein Projektteam bei einem Automobilzulieferer beginnt jedes Meeting mit 60 Sekunden Stille und einer klaren Intention. „Das spart uns pro Woche Stunden“, so der Teamleiter. „Wir reden weniger, aber sagen mehr.“ Die Präsenz im Team stieg, die Konflikte sanken deutlich. Beispiel 3: Führung in Veränderung Ein Produktionsleiter nutzt achtsame Reflexion als Tool in Change-Phasen. „Ich kann nicht verhindern, dass sich Menschen gestresst fühlen. Aber ich kann präsent bleiben – und das überträgt sich.“ Sein Team beschreibt ihn als ruhiger, klarer, verbindlicher. 4. Achtsamkeit und Resilienz – innere Stärke in Bewegung Resilienz ist die Fähigkeit, unter Druck stabil zu bleiben und sich nach Belastung zu regenerieren. Achtsamkeit ist dabei der zentrale Trainingsraum: Sie erhöht die Wahrnehmung von Stresssignalen , bevor Überforderung entsteht. Sie stärkt die Fähigkeit, innezuhalten statt zu reagieren. Sie fördert Akzeptanz und Selbstmitgefühl – entscheidend für nachhaltige Regeneration. Achtsame Führung bedeutet also nicht, Stress zu vermeiden, sondern bewusst mit ihm umzugehen. So wird Resilienz nicht zum individuellen Kraftakt, sondern zur kollektiven Kultur. 5. Achtsamkeit als Entscheidungskompetenz Führung ist zu einem großen Teil Entscheidungsarbeit unter Unsicherheit. Gerade in Zeiten von Komplexität, Informationsflut und Veränderung ist die Fähigkeit zur bewussten Entscheidung entscheidend. Achtsamkeit stärkt genau das: Sie reduziert kognitive Verzerrungen (Bias) durch bewusste Wahrnehmung. Sie fördert klare Priorisierung durch Fokus. Sie erhöht emotionale Intelligenz – wichtig für situative Führung. Oder wie ein CEO in einem Leadership-Programm formulierte: „Achtsamkeit hilft mir, die Pause zwischen Reiz und Reaktion zu verlängern – und darin liegt meine Führungsqualität.“ Fazit Achtsame Führung ist keine Entspannungsübung, sondern ein Leadership-Upgrade. Sie verbindet Fokus, Empathie und Klarheit – und schafft so die Grundlage für nachhaltige Performance. Achtsamkeit bedeutet nicht, weniger zu tun – sondern bewusster zu führen. Und genau darin liegt ihre Kraft: in der Verbindung von Präsenz und Wirksamkeit. Weil Führung, die mit sich verbunden ist, auch andere verbinden kann.
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Mindful Leadership: Was Führungskräfte von oder durch Achtsamkeit lernen können – jenseits von Stressreduktion Wenn wir von Achtsamkeit sprechen, denken viele sofort an Entspannung, Stressabbau oder Meditation. Das ist nachvollziehbar, denn Achtsamkeitspraxis wirkt nachweislich regulierend auf unser Nervensystem und kann Stress spürbar reduzieren. Doch Achtsamkeit ist weit mehr als eine Technik zur Entspannung. Sie ist eine innere Haltung, die den Führungsstil und die Qualität von Entscheidungen nachhaltig verändert. Wer Achtsamkeit übt, entwickelt nicht nur mehr Ruhe, sondern auch mehr Klarheit, Präsenz und Selbstführung – Kompetenzen, die gerade in der heutigen Arbeitswelt unverzichtbar sind. Achtsamkeit als Trainingsfeld für Führung Im Kern bedeutet Achtsamkeit, den gegenwärtigen Moment bewusst wahrzunehmen – ohne ihn sofort zu bewerten oder verändern zu wollen. Diese scheinbar einfache Praxis ist in Wahrheit ein Trainingsfeld für tiefgreifende Fähigkeiten: Präsenz Mit voller Aufmerksamkeit im Hier und Jetzt sein, statt ständig gedanklich schon bei der nächsten Aufgabe oder im inneren Widerstand gegen das, was gerade geschieht. Klarheit Eigene Gedankenmuster und Emotionen erkennen, ohne sich automatisch von ihnen steuern zu lassen. Das eröffnet Handlungsspielräume. Selbstführung Nicht reflexhaft reagieren, sondern bewusst innehalten, durchatmen und aus einem ruhigen, zentrierten Zustand heraus agieren. Diese Qualitäten sind nicht nur persönliche Ressourcen, sondern echte Führungskompetenzen. TRainieren können wir diese Fähigkkeiten z.B. duch Meditation. Warum das für Führung heute so wichtig ist Führungskräfte bewegen sich in einer Welt, die komplexer, schneller und unsicherer ist als je zuvor. Fachliche Expertise allein reicht hier nicht mehr aus. Es braucht die Fähigkeit, auch unter Druck innere Stabilität zu bewahren, sich selbst gut zu steuern und Beziehungen bewusst zu gestalten. Achtsamkeit unterstützt dabei auf mehreren Ebenen: In herausfordernden Gesprächen präsent bleiben : zuhören, ohne sofort in Verteidigung oder Rechtfertigung zu gehen. Innere Ruhe im hektischen Alltag bewahren : auch wenn äußere Faktoren Druck erzeugen. Empathie und Offenheit entwickeln : wer sich selbst achtsam begegnet, begegnet auch anderen mit mehr Klarheit und Respekt. Ein praktisches Beispiel: MBSR als 8-Wochen Training Ein bekanntes Trainingsprogramm, das diese Haltung vermittelt, ist MBSR – Mindfulness-Based Stress Reduction, entwickelt von Jon Kabat-Zinn. Ursprünglich zur Stressbewältigung gedacht, zeigt sich in der Praxis, dass es weit darüber hinausgeht: Führungskräfte berichten, dass sie nach einem Atemzug innehalten können, bevor sie auf Kritik reagieren. Teams erleben ihre Führung als klarer und authentischer, wenn diese im Gespräch wirklich präsent ist. Entscheidungen gewinnen an Qualität, weil sie nicht nur aus dem Reflex, sondern aus Bewusstheit getroffen werden. MBSR ist damit ein Beispiel, wie strukturierte Achtsamkeitspraxis helfen kann, innere Haltung und Führungsverhalten nachhaltig zu verändern. Achtsamkeit als Haltung, nicht nur als Methode Oft wird Achtsamkeit als Technik verstanden – eine Sammlung von Übungen, die man „macht“. Doch die tiefere Wirkung entfaltet sich, wenn sie zu einer Haltung wird. Diese Haltung drückt sich in Qualitäten aus wie: Nicht-Urteilen: Dinge zunächst wahrnehmen, bevor wir sie bewerten. Geduld: Prozesse sich entfalten lassen, statt sie zu erzwingen. Anfängergeist: neugierig und offen bleiben, auch wenn man glaubt, schon alles zu kennen. Vertrauen: auf die eigene innere Weisheit hören, nicht nur auf äußere Fakten. Für Führung bedeutet das: gelassener in Veränderungssituationen bleiben, Entscheidungen mit mehr Bewusstheit treffen und eine Kultur von Vertrauen statt Angst prägen.  Fazit: Mehr als Stressbewältigung Achtsamkeit wird oft mit Stressabbau gleichgesetzt. Doch für Führungskräfte liegt der eigentliche Wert in einer neuen Art der Selbstführung: präsenter, klarer, menschlicher. Stressreduktion ist nur der Anfang. Die eigentliche Wirkung liegt darin, wie Achtsamkeit den Blick auf Menschen, Situationen und Entscheidungen verändert. Führungskräfte, die Achtsamkeit in ihren Alltag integrieren – ob durch Programme wie MBSR oder durch kleine, regelmäßige Pausen der Aufmerksamkeit – gewinnen eine Haltung, die sie selbst und ihre Teams resilienter und wirksamer macht. Vielleicht ist das die größte Stärke von Achtsamkeit: Sie verändert nicht nur, wie wir Stress erleben, sondern eben auch wie wir mit anderen Menschen umgehen, also z.B. wie wir führen.
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