Wer andere führen will, muss zuallererst sich selbst führen...

Martin Geppert • 26. Juni 2025

Selbstführung - Leading Myself

Freies Bild Stärke

Wer andere führen will, muss in der Lage sein, sich selbst zu führen

Selbstführung bedeutet die Fähigkeit, sich selbst erfolgreich zu steuern und zu organisieren, um persönliche und berufliche Ziele zu erreichen. Eine erfolgreiche Führungskraft muss sich ihrer eigenen Stärken und Verhaltensweisen bewusst sein, um in der Arbeitswelt wirksam zu sein. Dazu gehört die Selbst-Wahrnehmung, die es ermöglicht, das eigene Verhalten zu reflektieren und zu analysieren. Selbst-Bewusstheit ist essentiell, um im Führungsalltag klar und strukturiert aufzutreten und Entscheidungen zu treffen.

Selbst-Vertrauen und Selbst-Wirksamkeit sind ebenfalls entscheidend, um in schwierigen Situationen handlungsfähig zu bleiben. Diese Ressourcen zu entdecken, braucht die Fähigkeit zur Selbstreflexion. Dies wiederum fördert die Selbsterkenntnis und hilft, die eigenen Werte zu erkennen und zu leben. Durch systematisches Selbstmanagement und gezieltes Coaching können Führungskräfte ihre eigene Leistung und die ihrer Mitarbeiter steigern. Eine gelungene Selbstführung ist somit die Grundlage für erfolgreiche Führung, da sie die persönliche Achtsamkeit und Flexibilität fördert, die erforderlich sind, um im Dialog mit anderen zu führen und Lösungen zu finden.

Definitionen und Erklärungen

Selbst-Wahrnehmung

Selbst-Wahrnehmung bedeutet, die eigenen Gefühle, Gedanken und Verhaltensweisen bewusst zu erkennen und zu verstehen. Diese Fähigkeit ist entscheidend für die selbstführung, da sie es ermöglicht, das eigene Verhalten in verschiedenen Situationen wahrzunehmen und anzupassen, um erfolgreich zu agieren. So kann Selbst-Bewusstheit entstehen.

Selbst-Bewusstheit

Selbst-Bewusstheit beschreibt das Wissen um die eigenen Stärken und Schwächen sowie die Fähigkeit, die eigenen Werte und Überzeugungen zu reflektieren. Sie ist eine Grundlage für die Führungskraft, die in der Lage sein muss, sich selbst zu führen und andere erfolgreich zu leiten. Eigene Verhaltensmuster zu kennen ist ein Schlüssel zum Selbst-Vertrauen.

Selbst-Vertrauen

Selbst-Vertrauen ist das Vertrauen in die eigene Fähigkeit, Herausforderungen zu bewältigen und Ziele zu erreichen. Es spielt eine zentrale Rolle in der erfolgreichen selbstführung, da es die Grundlage für eine positive Einstellung zur eigenen Leistung und zur Übernahme von Verantwortung in der Arbeitswelt bildet. Um neue Herausforderungen annehmen zu können und Veränderungen willkommen heißen zu können braucht es Selbst-Vertrauen, das dann auch zu Selbst-Wirksamkeit führt.

Selbst-Wirksamkeit

Selbst-Wirksamkeit bezieht sich auf den Glauben an die eigene Fähigkeit, in bestimmten Situationen erfolgreich zu handeln. Diese Überzeugung fördert die Motivation und das Engagement und ist entscheidend für die gelungene selbstführung, insbesondere in schwierigen Situationen, in denen Flexibilität und Anpassungsfähigkeit gefragt sind. Zu erkennen, dass ich etwas bewirken und beitragen kann ist wesentlich für erfolgreiche Menschen...nicht nur für Führungskräfte

Überraschende Fakten über Selbstführung

  • Selbstführung kann die emotionale Intelligenz steigern, indem man lernt, eigene Emotionen besser zu verstehen und zu steuern.
  • Studien zeigen, dass effektive Selbstführung die Produktivität um bis zu 30% erhöhen kann, da sie die Selbstorganisation und Motivation verbessert.
  • Menschen, die Selbstführungsfähigkeiten entwickeln, berichten oft von einem höheren Maß an Lebenszufriedenheit und innerem Frieden.
  • Selbstführung ist nicht nur im Berufsleben wichtig, sondern kann auch in persönlichen Beziehungen zu einer besseren Kommunikation und weniger Konflikten führen.
  • Das Erlernen von Selbstführungstechniken kann helfen, Stress zu reduzieren, da man proaktiver mit Herausforderungen umgeht und weniger reaktiv wird.


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Mindful Leadership: Was Führungskräfte von oder durch Achtsamkeit lernen können – jenseits von Stressreduktion Wenn wir von Achtsamkeit sprechen, denken viele sofort an Entspannung, Stressabbau oder Meditation. Das ist nachvollziehbar, denn Achtsamkeitspraxis wirkt nachweislich regulierend auf unser Nervensystem und kann Stress spürbar reduzieren. Doch Achtsamkeit ist weit mehr als eine Technik zur Entspannung. Sie ist eine innere Haltung, die den Führungsstil und die Qualität von Entscheidungen nachhaltig verändert. Wer Achtsamkeit übt, entwickelt nicht nur mehr Ruhe, sondern auch mehr Klarheit, Präsenz und Selbstführung – Kompetenzen, die gerade in der heutigen Arbeitswelt unverzichtbar sind. Achtsamkeit als Trainingsfeld für Führung Im Kern bedeutet Achtsamkeit, den gegenwärtigen Moment bewusst wahrzunehmen – ohne ihn sofort zu bewerten oder verändern zu wollen. Diese scheinbar einfache Praxis ist in Wahrheit ein Trainingsfeld für tiefgreifende Fähigkeiten: Präsenz Mit voller Aufmerksamkeit im Hier und Jetzt sein, statt ständig gedanklich schon bei der nächsten Aufgabe oder im inneren Widerstand gegen das, was gerade geschieht. Klarheit Eigene Gedankenmuster und Emotionen erkennen, ohne sich automatisch von ihnen steuern zu lassen. Das eröffnet Handlungsspielräume. Selbstführung Nicht reflexhaft reagieren, sondern bewusst innehalten, durchatmen und aus einem ruhigen, zentrierten Zustand heraus agieren. Diese Qualitäten sind nicht nur persönliche Ressourcen, sondern echte Führungskompetenzen. TRainieren können wir diese Fähigkkeiten z.B. duch Meditation. Warum das für Führung heute so wichtig ist Führungskräfte bewegen sich in einer Welt, die komplexer, schneller und unsicherer ist als je zuvor. Fachliche Expertise allein reicht hier nicht mehr aus. Es braucht die Fähigkeit, auch unter Druck innere Stabilität zu bewahren, sich selbst gut zu steuern und Beziehungen bewusst zu gestalten. Achtsamkeit unterstützt dabei auf mehreren Ebenen: In herausfordernden Gesprächen präsent bleiben : zuhören, ohne sofort in Verteidigung oder Rechtfertigung zu gehen. Innere Ruhe im hektischen Alltag bewahren : auch wenn äußere Faktoren Druck erzeugen. Empathie und Offenheit entwickeln : wer sich selbst achtsam begegnet, begegnet auch anderen mit mehr Klarheit und Respekt. Ein praktisches Beispiel: MBSR als 8-Wochen Training Ein bekanntes Trainingsprogramm, das diese Haltung vermittelt, ist MBSR – Mindfulness-Based Stress Reduction, entwickelt von Jon Kabat-Zinn. Ursprünglich zur Stressbewältigung gedacht, zeigt sich in der Praxis, dass es weit darüber hinausgeht: Führungskräfte berichten, dass sie nach einem Atemzug innehalten können, bevor sie auf Kritik reagieren. Teams erleben ihre Führung als klarer und authentischer, wenn diese im Gespräch wirklich präsent ist. Entscheidungen gewinnen an Qualität, weil sie nicht nur aus dem Reflex, sondern aus Bewusstheit getroffen werden. MBSR ist damit ein Beispiel, wie strukturierte Achtsamkeitspraxis helfen kann, innere Haltung und Führungsverhalten nachhaltig zu verändern. Achtsamkeit als Haltung, nicht nur als Methode Oft wird Achtsamkeit als Technik verstanden – eine Sammlung von Übungen, die man „macht“. Doch die tiefere Wirkung entfaltet sich, wenn sie zu einer Haltung wird. Diese Haltung drückt sich in Qualitäten aus wie: Nicht-Urteilen: Dinge zunächst wahrnehmen, bevor wir sie bewerten. Geduld: Prozesse sich entfalten lassen, statt sie zu erzwingen. Anfängergeist: neugierig und offen bleiben, auch wenn man glaubt, schon alles zu kennen. Vertrauen: auf die eigene innere Weisheit hören, nicht nur auf äußere Fakten. Für Führung bedeutet das: gelassener in Veränderungssituationen bleiben, Entscheidungen mit mehr Bewusstheit treffen und eine Kultur von Vertrauen statt Angst prägen.  Fazit: Mehr als Stressbewältigung Achtsamkeit wird oft mit Stressabbau gleichgesetzt. Doch für Führungskräfte liegt der eigentliche Wert in einer neuen Art der Selbstführung: präsenter, klarer, menschlicher. Stressreduktion ist nur der Anfang. Die eigentliche Wirkung liegt darin, wie Achtsamkeit den Blick auf Menschen, Situationen und Entscheidungen verändert. Führungskräfte, die Achtsamkeit in ihren Alltag integrieren – ob durch Programme wie MBSR oder durch kleine, regelmäßige Pausen der Aufmerksamkeit – gewinnen eine Haltung, die sie selbst und ihre Teams resilienter und wirksamer macht. Vielleicht ist das die größte Stärke von Achtsamkeit: Sie verändert nicht nur, wie wir Stress erleben, sondern eben auch wie wir mit anderen Menschen umgehen, also z.B. wie wir führen.
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